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Energiekostenschock? Krankenhäuser UND Praxiskliniken nicht im Stich lassen!

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, auch Praxiskliniken, die wie Krankenhäuser zu den operativen Grundversorgern zählen, angesichts der gestiegenen Energiekosten zu unterstützen, um eine reibungslose Patientenversorgung auch über den Winter zu gewährleisten.
 
„Wir haben uns sehr gefreut, dass der Bundesgesundheitsminister Anfang Oktober verkündet hat, dass die Bundesregierung um das Problemen der hohen Energiekosten im Gesundheitswesen weiß, und versprochen hat, keine Einrichtung im Stich zu lassen“, erklärt Stefan Elmshäuser, Geschäftsführer der Deutschen Praxisklinikgesellschaft (PKG). „Mit Sorge sehen wir jedoch, dass die operative Grundversorgung bisher wieder nur in der Kategorie Krankenhaus gedacht beziehungsweise kommuniziert worden ist.“ Ebenso wie die Krankenhäuser leisten Praxiskliniken jedoch einen wichtigen Beitrag insbesondere bei der ambulanten operativen Patientenversorgung.
Wie wertvoll dieser Beitrag ist, habe sich auch in der Corona-Pandemie gezeigt, als in Krankenhäusern aufgrund der pandemischen Lage zahlreiche Operationen ausgefallen sind oder verschoben werden mussten. Vielerorts sprangen hier Praxiskliniken ein und sorgte dafür, dass wichtige operative Eingriffe dennoch durchgeführt werden konnten und Patienten nicht noch länger auf Genesung oder Schmerzlinderung warten mussten.

„Allen Anzeichen nach stehen wir auch in diesem Jahr vor einen schwierigen Corona-Winter. Umso wichtiger ist es, die Praxiskliniken, die als kleine flexible OP-Zentren auf ambulante und krankenhausersetzende Operationen spezialisiert sind, auch zu unterstützen und in die Planung für eine reibungslose Patientenversorgung miteinzubeziehen“, so Dr. Rüdiger Söder, Präsident der PKG. Entgegen der mitunter verbreiteten Meinung seien die Praxiskliniken eben keine Privatkliniken, sondern von Fachärzten privatwirtschaftlich betriebene Kliniken. Diese trügen dem medizinischen Fortschritt konsequent Rechnung, indem sie die über die letzten Jahrzehnte enorm gestiegenen Möglichkeiten des ambulanten sowie kurzstationären minimalinvasiven Operierens optimal ausnutzen.

„Hinter den Praxiskliniken stehen keine Aktiengesellschaften, wie hinter immer mehr Krankenhäusern, sondern erfahrene Fachärzte, die sich höchsten medizinischen Standards verpflichtet fühlen und die die operative Patientenversorgung auf ein neues Niveau gehoben haben, von dem am Ende Patient und Operateur gleichermaßen profitieren.“ Kein Wunder, dass in anderen Industrieländern das Miteinander von ambulantem und kurzstationär operierenden Praxiskliniken und Krankenhäusern der Notfallversorgung bereits ganz anders organisiert ist als hierzulande. Bei aller Effizienz, welche die Praxiskliniken ermöglichen, würden aber auch in diesen OP-Zentren genau wie in Krankenhäusern energieintensive Prozesse stattfinden, bei denen es kein Einsparpotenzial gibt, um die Patientenversorgung nicht zu gefährden. „Wir fordern das Gesundheitsministerium daher auf, die geplanten Energiekosten-Hilfen für alle operativen Grundversorger – Krankenhäuser UND Praxiskliniken sowie Ambulante OP-Zentren – mitzudenken“, so Söder. Dabei sollte zudem nicht vergessen werden, dass die Ambulantisierung, wie sie von den Praxiskliniken gelebt wird, seit Jahren als einer der wichtigsten Eckpunkte für eine nachhaltige Modernisierung des hiesigen Gesundheitswesens gilt.
 
Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft e.V.
Die Praxisklinikgesellschaft setzt sich seit Jahren dafür ein, das deutsche Gesundheitssystem nachhaltig zu modernisieren. Eines der wichtigsten Ziele ist der Aufbau einer verbindlich geregelten sektorenübergreifenden Patientenversorgung, die Planungssicherheit für Patienten und Gesundheitseinrichtungen schafft. Gleiche Rechte und Pflichten, gleiche und hohe Qualitätsanforderungen und ein gemeinsames Vergütungssystem sind die hierzu nötigen Schritte.